Spiritualität ist zum Trend geworden. Spirituelle Seminare, Reisen, Workshops etc. haben Hochkonjunktur. Doch worum geht es dabei wirklich? Mir begegnen immer wieder Menschen, die auf ihrer Suche wie getrieben ein Seminar nach dem anderen besuchen – ja, konsumieren. Wenn wir dies wirklich für unsere persönliche Weiterentwicklung nutzen, ist das ein absolut sinnvoller, hilfreicher Weg. Neue Erkenntnisse in das eigene (alltägliche) Leben zu integrieren, ist dabei der essentielle Folgeschritt (und die Herausforderung), was jedoch häufig vergessen wird. Viele Menschen neigen dazu, spirituelle Angebote zu konsumieren so wie sie ins Kino gehen. Kurzweilige Auszeiten aus dem Alltag und dann geht es weiter wie zuvor. Der Glaube, Seminare zu besuchen, in der Hoffnung danach „erleuchtet“ zu sein, ist ein Irrglaube.
Spiritualität ist kein Trend, sondern eine Lebensausrichtung.
Sie ist keine kurzweilige Erscheinung des aktuellen Zeitgeistes, sondern vielmehr eine Rückbesinnung, auf all das, was schon da ist, in uns ist. Eine Innenwendung zurück zu dem, was uns verloren gegangen ist: unsere Essenz, das, was uns wirklich ausmacht. Es geht um eine Innenschau, um Innehalten, um Spüren und Wahrnehmen, um ein Verständnis der größeren Zusammenhänge. Eine spirituelle Haltung entwickelt sich von innen nach außen. Aus uns selbst heraus.
Spirituelle Angebote können helfen, den Zugang hierfür wiederzufinden, sich dem wieder zu öffnen – aber sie sind kein Wundermittel, kein Allheilmittel (für Leid und Schmerz, für das, was in unserem Leben nicht stimmt.) Für mich sind all die Methoden – Meditation, Yoga, Energiearbeit, spirituelle Retreats, Seminare etc. – nur Hilfsmittel auf dem Weg – und zwar Hilfsmittel zur Selbsthilfe. Sie sollen dazu dienen, uns zu unterstützen, in unsere Selbstverantwortung zu kommen und in unsere eigene Kraft.
Wenn wir die Lösung und die Heilung, die Antworten nur im Außen suchen, wird sich in unserem Leben nichts verändern. Wir werden weiter von einem Angebot zum nächsten laufen, eine Behandlung nach der anderen ausprobieren, neue Methoden lernen etc. und uns wundern, dass sich doch nichts verändert, wenn wir nur konsumieren.
Es geht darum, Spiritualität (wieder) zu leben. Und damit meine ich nicht, jeden Morgen unbedingt Räucherstäbchen anzuzünden oder Engelkarten zu befragen, sondern vielmehr dem eigenen Leben eine entsprechende Ausrichtung zu geben und spirituelle Werte in unser alltägliches Tun zu integrieren.
Impulse von außen sind wichtig und hilfreich, die Unterstützung auf dem Weg, die wir alle brauchen sowie den Austausch mit anderen. Letztlich geht es aber immer um die Übernahme von Selbstverantwortung. Die dürfen wir nicht abgeben! Weder an Heiler, Coaches, Schamanen, Gurus, spirituelle Berater etc. noch an religiöse Führer oder Organisationen.
Erinnern wir uns, wer wir sind! Wir alle haben den Zugang zu Spiritualität in uns! Wir alle verfügen Selbstheilungskräfte und individuelle Fähigkeiten. Wir alle sind Schöpfer unseres eigenen Lebens und haben es selbst in der Hand, etwas zu verändern und unser Leben nach unseren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Übernehmen wir wieder Selbstverantwortung für unser Leben!
Gehen wir bei allem, was wir erfahren und lernen, immer wieder in die Überprüfung mit unserer eigenen inneren Wahrheit – denn nur die kennt den für UNS richtigen Weg!
Maria
2 Gedanken zu „Spiritualität ist kein Trend, sondern eine Lebensausrichtung“
Danke für deinen tollen Blogpost Maria.
Ja, ich denke auch, dass so einige dazu neigen spirituelle Angebote regelrecht zu konsumieren. Auf der Suche nach Antworten, lockt die Möglichkeit von einem Seminar zum nächsten zu wandern ja regelrecht.
Der Break vom routinierten Alltag tut gut und erlaubt eine kurze Auszeit, die sich die meisten von uns ohne die spirituelle Weiterbildung einfach nicht nehmen.
Ich beobachte bei meinen Readings vorallem, dass es diejenigen gibt, die wirklich an ihrer Situation wachsen wollen. Menschen, die sich die Zeit nehmen und erkennen, dass Lösungen und Antworten meist erst im persönlichen Moment der Stille kommen.
Und dann gibt es diejenigen, die perfekt in deine Beschreibung passen. Die vorallem gehört werden wollen, sich positive Vibes abholen kommen und eben nur konsumieren, ohne sich dabei jemals den Raum für echten Tiefgang zu gönnen.
Ohne sich jemals aktiv zu hinterfragen, was sie eigentlich dazu motiviert, ein erneutes Seminar gebucht zu haben. Denn danach geht es tatsächlich weiter wie zuvor.
Aber dann ist die Frage – lieber so als gar nicht?
Liebe Grüsse aus Zürich, Melinda