Wenn wir mit unserem Leben nicht zufrieden sind, streben wir nach Veränderung. Wenn wir unglücklich in unserer Arbeit sind, bemühen wir uns um einen Jobwechsel. Wenn es in der Beziehung nicht so läuft, wie wir es uns wünschen, trennen wir uns. Wir neigen dazu, die Veränderung im außen umzusetzen. Genau so habe ich es getan.
Ich war immer auf der Suche – ohne zu wissen, wonach. Das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, noch nicht stimmig ist, prägte mein Leben. Ich wusste ziemlich genau, was ich nicht mehr wollte, aber nicht genau, wo es denn hingehen soll. So habe ich immer gedacht: „Wenn ich erst eine Arbeit gefunden habe, die mir Freude macht und mit der ich genug Geld verdiene, um mir dies und das leisten zu können, dann…“ oder: „Wenn ich erst den richtigen Partner gefunden habe, dann…“, „Wenn ich erst gesund bin, dann…“ oder „Wenn ich erst mein Wunschgewicht habe, dann…“ etc.
Bist Du auch so ein „Wenn-Dann-Typ“? Wir denken, dass wir erst das eine oder andere erreicht haben müssen, um glücklich zu sein. Auf diese Art und Weise leben wir immer in der Zukunft, aber nicht im Hier und Jetzt. Wir konzentrieren unsere Energie, unsere Gedanken auf das, was wir noch nicht haben und verstärken damit das Mangelgefühl in uns.
Ich habe in dieser Zeit der Suche im 2-Jahres-Rhythmus regelmäßig die äusseren Umstände meines Lebens verändert. Ich bin alle zwei Jahre umgezogen, habe ziemlich genau alle zwei Jahre den Job gewechselt und die Partner in meinem Leben ungefähr genauso oft. Ich bin von Arzt zu Arzt gereist und habe auf der Suche nach körperlicher Heilung so ziemlich alles ausprobiert, was es an alternativen Methoden gibt. Dann wechselte ich die Stadt und die Branche in der Hoffnung, dann würde alles anders. Aber die Erfüllung fand ich trotzdem noch nicht. Es fehlte immer noch etwas. Ich erkannte irgendwann, dass die Veränderung der äusseren Räume mein Problem nicht lösen würde.
Natürlich gab es auch entsprechende Stimmen aus meinem privaten Umfeld, die meine Glaubenssätze noch nährten: „Du musst doch irgendwann mal ankommen“, „So kann es doch nicht ewig weitergehen in Deinem Leben“ „Etwas mehr Beständigkeit wäre gut“ etc.
Diese verstärkten meinen Wunsch nach Sicherheit und Beständigkeit, die ich mir in der Aussenwelt zu finden erhoffte. In unserer vom Wandel geprägten, unbeständigen Welt suchen viele Menschen Halt in äusseren, materiellen Dingen oder Partnerschaften. Wohneigentum wird angeschafft, diverse Lebensversicherungen für „später“ bespart, die Hochzeit darf nicht fehlen – all dies sind Methoden, eine (vermeintliche) Sicherheit und Stabilität in den äusseren Umständen des Lebens zu schaffen, ein Gerüst, das uns Halt gibt.
Für mich persönlich funktionierte dieses Modell der äusseren, sicheren Räume jedoch offensichtlich nicht. Als ich durch Krankheit und existentielle Not in meiner beruflichen Selbstständigkeit immer mehr an meine körperlichen und seelischen Grenzen kam, wusste ich nur, so kann es nicht weitergehen! Ich traf die bewusste und kraftvolle Entscheidung für meinen inneren Veränderungsprozess.
Ich begann, mich auf die Suche nach meinen inneren Räumen zu machen.
Diese hatte ich vor Jahrzehnten, schon sehr früh in meiner Kindheit verschlossen und seitdem keinen Zugang mehr zu ihnen gehabt – ja, ich hatte VERGESSEN, dass es sie gibt. Dementsprechend leer fühlte sich auch mein Leben an. Der verzweifelte Versuch, diese Leere in den äusseren Räumen zu füllen, prägte mein Leben. Das war meine Suche. Heute weiß ich, dass der Mangel in meinem Leben durch den Mangel in mir selbst verursacht wurde – wie innen so außen. Unser Leben ist ein Spiegel.
Ich machte mich also auf den Weg von aussen nach innen und begann meinen persönlichen Veränderungsprozess. Durch Meditation lernte ich, mich selbst überhaupt einmal wahrzunehmen, nach innen zu lauschen, meine innere Stimme zu hören. In intensiven Coachingprozessen schälte ich langsam Schicht um Schicht (wie bei einer Zwiebel) aus Glaubenssätzen, alten Mustern und Strukturen ab und erkannte so immer mehr, wer ICH eigentlich bin und was mich ausmacht. Erstmalig ahnte ich, was mit dem „wahrem Selbst“ gemeint ist. Ich schloss Raum für Raum in mir auf und stellte mich verdrängten Gefühlen, Angst und Schmerz. Das war nicht einfach. Diese hatte ich so lange verschlossen gehalten, dass es viel Mut erforderte, diese Räume zu öffnen, zu betreten und mir anzuschauen, was dort verborgen war. Mein Körper hatte mir schon lange signalisiert, dass mir Energie verloren ging. Mir war nur nicht klar gewesen, wodurch. Diese Räume verschlossen zu halten, hat mich extrem viel Kraft gekostet und einen starken inneren Druck erzeugt, den ich bewusst nie wahrgenommen hatte, der aber über die Jahrzehnte diverse körperliche Symptome und Krankheiten erzeugt hatte.
Systemisches und ganzheitliches Coaching waren für mich der Schlüssel, um meine inneren Räume aufzuschließen. Dort habe ich schließlich das gefunden, wonach ich im aussen so lange gesucht hatte. Ich fand die Sicherheit und Stabilität in mir selbst. Ich fand meine Kreativität. Ich fand für mich Sinn und Erfüllung sowie den Zugang zu meiner Bestimmung. Meine Essenz.
Seitdem ich mich meinen inneren Räumen zugewandt habe, hat sich mein Leben rasant und drastisch verändert – von innen nach aussen. Ich habe in diesem Prozess so vieles hinzu gewonnen, wofür ich unendlich dankbar bin. Leere, Mangelgefühl, Krankheit und Sinnlosigkeit sind abgelöst worden durch Freude und Leichtigkeit, Vitalität und Gesundheit, Erfolg und Fülle, Sinn und Erfüllung.
Es haben sich mir völlig neue Räume eröffnet. Veränderung erschafft eben Raum.
Interessanterweise stand dieser Satz bereits vor einigen Jahren auf meinen Flyern für mein Immobiliengeschäft. Damals bezog sich die Aussage für mich jedoch lediglich auf die äusseren Räume, mit denen ich mich als Immobilienmaklerin seit 10 Jahren beschäftige.
Heute bin ich zurückgekehrt zu diesem Motto, aber mit einer neuen Perspektive. Heute beschäftige ich mich mit ÄUSSEREN UND INNEREN RÄUMEN und deren Wechselwirkungen aufeinander. Als systemischer Coach begleite ich Menschen durch Veränderungsprozesse und gebe das weiter, was ich selbst gelernt habe. Ich verstehe meine Tätigkeit als Immobilienmaklerin bzw. Immobiliencoach heute als Teil einer ganzheitlichen Veränderungsbegleitung und habe damit auch meinem Unternehmen eine neue Ausrichtung gegeben – wie innen so aussen.
Wenn wir uns also Veränderung in unserem Leben wünschen – mehr Gesundheit, mehr Glück, mehr Erfolg – ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir diese nicht allein durch die Veränderung im aussen herbeiführen können, auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen. Es ist notwendige Voraussetzung den Blick nach innen zu richten und bei uns selbst, in unseren inneren Räumen anzufangen.
Dann erst ist auch Veränderung im aussen möglich. Dann schafft Veränderung neuen Raum.