Vielleicht kennt Ihr sie auch – die Seelenmomente? Es können Momente in der Natur sein, in denen man das Gefühl hat, eins mit der ganzen Welt zu sein. Man fühlt sich verbunden mit der Einheit des Lebens. Alles ist perfekt genau wie es ist, genau in diesem besonderen Moment. Es ist, als würde für einen Augenblick die Zeit still stehen, die Welt um uns herum verliert an Bedeutung, wir richten unsere Aufmerksamkeit nach innen, lauschen und nehmen uns einfach wahr. Es können aber auch Momente in der Aktivität sein, Momente der Freude. Ich erlebte dies hin und wieder zum Beispiel beim Tanzen, wenn der Rhythmus ins Blut übergeht, wir uns bewegen und eins werden mit der Musik, getragen von Leichtigkeit.
Über diese Seelenmomente möchte ich hier schreiben, denn sie veränderten mein Leben. Sie veranlassten mich, auf Entdeckungsreise zu gehen und das, was sich mir auf dieser Reise offenbart, die kleinen und großen Momente, alltägliche Situationen, die uns Erkenntnisse offenbaren oder auch die Meilensteine, all dies möchte ich gerne teilen – mit Menschen, die sich ebenfalls auf den Weg gemacht haben oder machen wollen. Es ist meine innere Stimme, die Stimme meiner Seele, die sich im Schreiben Ausdruck verschaffen und sich mitteilen möchte, die nach außen drängt.
Dabei ist es mir jedoch immer wichtig, weiterhin mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben. Wir leben im Hier und Jetzt auf unserer Erde, als Menschen, wir haben einen Alltag und wollen unser Leben meistern und nicht nur noch in anderen „Sphären“ unterwegs sein. Der Weg kann nur über die Integration all dessen in unser weltliches Leben gehen – und genau das ist oftmals die Herausforderung! Sich nur noch den inneren Prozessen zuzuwenden, wäre eine Abwendung vom Leben und das Gegenteil dessen, worum es geht. Wir haben lange genug eine Seite von uns abgespalten. Der Weg ist nicht „Entweder/Oder“ sondern ganzheitlich – er führt uns zur Einheit.
Ganz leise, kaum hörbar, vermittelte mir diese innere Stimme eine Ahnung dessen, was in uns steckt. Unsere tiefe Wahrheit, das innere Wissen. Wir beschreiben es oft mit Bauchgefühl oder Intuition. Wenige Menschen lassen sich in ihrem Leben hiervon leiten – aber es werden immer mehr. Es ist die Suche nach uns selbst, die uns veranlasst, uns auf den Weg zu machen. Dieser Weg ist oft steinig und beschwerlich, denn es geht zunächst darum, alte Muster aufzulösen, Schicht um Schicht abzutragen, Stein um Stein der Mauern, die wir um unser Herz und unser wahres Selbst im Laufe der Zeit errichtet haben. Es geht darum, Schmerz und Verletzung wahrzunehmen und anzunehmen, um sie dann loszulassen, anstatt sie abzuspalten und zu verdrängen und tief in uns zu verschließen. Auf diese Weise tragen wir sie immer mit uns. Der alte Ballast, versperrt uns die Sicht auf das, was darunter verborgen ist. Das Wirrwar der Stimmen unseres Verstandes, der innere Kampf, den wir Tag für Tag ausfechten, übertönt die Stimme der Seele, die gehört werden will. Aber wir können sie nicht ignorieren, auch wenn unser Verstand uns immer wieder dazu verleiten möchte.
Die Stimme ist da und wird im Laufe unseres Lebens immer wieder in unser Bewusstsein dringen.
Es ist sicher eine große Herausforderung, die Mut und Bereitschaft zur Hingabe erfordert, für die wir jedoch belohnt werden. Schritt für Schritt nähern wir uns unserem wahren Selbst und kommen immer mehr in die Lage, ein authentisches, selbstbestimmtes Leben zu führen, das nicht mehr geprägt ist durch Zwänge, Verpflichtungen und Kampf. Vielmehr ist es getragen durch innere Freiheit, Frieden und Liebe. Es ist schwer vorstellbar, wie sich das anfühlen mag – haben wir es doch im Laufe der Jahre verlernt und vergessen. Ich möchte Euch ermutigen, Euch Eurer Seele und Eurem Herzen wieder zuzuwenden, der Stimme Eurer Seele wieder Aufmerksamkeit zu schenken. Der Zustand, zu dem wir dadurch hingeführt werden, ist so unglaublich schön. Das Gefühl, das sich immer mehr und mehr einstellen wird, ist schwer mit Worten zu beschreiben…denn es ist der Versuch, das, was in uns passiert, mit dem Verstand zu erfassen und zu begreifen. Das hingegen ist im Grunde ein Widerspruch in sich.
Wir können es nur in uns spüren, mit dem Herzen und unserer Seele.